Der TI-Messenger ermöglicht einen schnellen und sicheren Austausch von Kurznachrichten zwischen verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens.
TIM ist ein sektorenübergreifender Kommunikationsdienst, der Nutzer im Gesundheitswesen schnell und unkompliziert miteinander verbindet und so eine übergreifende Vernetzung ermöglicht.
In der ersten Ausbaustufe können bereits sämtliche Leistungserbringer, wie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, in einer Klinik tätige Ärztinnen und Ärzte, Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Apothekerinnen und Apotheker und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterer Organisationen im Gesundheitswesen mit SMC-B (Praxisausweis) TIM nutzen.
Auch sogenannte Leistungserbringer-Institutionen – Praxen, Krankenhäuser, Apotheken, Pflegeeinrichtungen und Rehakliniken (mit SMC-B), kassenärztliche Vereinigungen sowie Ärztekammern – können TIM zur sicheren und schnellen Kommunikation nutzen.
In der zweiten Ausbaustufe können zudem Patientinnen und Patienten den TI-Messenger einsetzen und darüber mit ihrem Arzt oder Psychotherapeuten kommunizieren. Weitere Institutionen wie Gesundheitsämter, das BfArM oder auch gesetzliche und private Krankenkassen können sich ebenfalls an TIM anschließen. So haben Versicherte künftig die Möglichkeit, sich via TIM mit ihrer Krankenkasse auszutauschen.
Analog zu KIM werden zukünftig verschiedene – aber untereinander interoperable – TI-Messenger auf dem Markt existieren. Jeder TIM-Nutzer kann seinen Anbieter frei wählen.
TIM bietet Ärztinnen und Ärzten, den Praxisteams sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten einen schnellen und sicheren Kommunikationskanal zum geräte- und ortsunabhängigen Austausch mit Akteuren sämtlicher Gesundheitsberufe.
Der Informationsaustausch via TIM erfolgt in Echtzeit. Durch diesen schnellen Kommunikationsweg kann im Praxisalltag wertvolle Zeit eingespart werden.
Patientinnen und Patienten können zum Beispiel zukünftig per Kurznachricht über den TI-Messenger auf vorliegenden Laborbefunde hingewiesen oder um einen Rückruf zu eingegangenen Testergebnisse gebeten werden. Rückfragen zu verordneten Medikamenten können adressiert oder administrative Prozesse zwischen Mitarbeitern verschiedener Praxisteams abgestimmt werden.
Mithilfe von Broadcast-Nachrichten (Nachrichtenversendung an eine bestimmte Benutzergruppe ohne direkte Antwortmöglichkeit) können Patientinnen und Patienten zudem über Urlaubszeiten informiert werden und Arztpraxen erhalten die aktuellen Impfempfehlungen direkt vom zuständigen Institut.
Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie die Praxis als Leistungserbringer-Institution können dabei festlegen, dass die initiale Kommunikation via TIM immer von ihnen ausgehen muss und nicht durch den Patienten initiiert werden kann.
Alle TI-Messenger unterliegen strengen Vorgaben zum Datenschutz. Daher können via TIM vertrauliche Patienteninformationen sowie sensible medizinische Inhalte datenschutzkonform und sicher ausgetauscht werden. Die Kommunikation verläuft Ende-zu-Ende-verschlüsselt und ist damit vor dem Zugriff durch Dritte geschützt. Eine Abstimmung mit Fachkollegen zu patientenbezogenen Inhalten per Text, Sprachnachricht oder anhand von Bildern ist somit geschützt möglich.
TIM ist ein orts- und geräteunabhängiger Sofortnachrichtendienst und schafft dadurch Komfort und Flexibilität im Praxisalltag. Nachrichten können von verschiedenen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder PCs versendet und empfangen werden – sowohl aus den Räumlichkeiten der Praxis wie auch von unterwegs. Dadurch ist eine spontane Kommunikation mit dem Praxisteam oder mit Fachkollegen auch während Haus- oder Pflegeheimbesuchen unkompliziert möglich.
TIM ermöglicht eine umfassende Kommunikation unter Leistungserbringern und Institutionen im Gesundheitswesen. Neben medizinischen Akteuren können mit TIM zukünftig auch Standesvertretungen, Krankenversicherungen sowie Patientinnen und Patienten erreicht werden.
Mit TIM ist eine schnelle und niederschwellige Kommunikation zwischen verschiedenen Stakeholdern im Gesundheitswesen möglich. Die Kommunikation erfolgt dabei dezentral über die jeweiligen Fachdienste. Die betreffenden Server kommunizieren immer direkt miteinander, ohne Umwege. Die via TIM übertragenen Daten liegen somit ausschließlich beim jeweiligen Fachdienstanbieter. Jede Praxis kann dabei – analog zu KIM – den Fachdienstanbieter ihrer Wahl nutzen, da sämtliche TIM-Angebote miteinander interoperabel sind.
An TIM teilnehmende Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer können über einen zentralen Verzeichnisdienst ermittelt werden. Patientinnen und Patienten sind anhand ihrer Krankenversicherungsnummer identifizier- und auffindbar.
Dabei sind drei verschiedene Kommunikationsszenarien denkbar:
Mit der ersten Ausbaustufe des TI-Messengers wird voraussichtlich ab Ende 2023 eine sichere und sektorenübergreifende Ad-hoc-Kommunikation zwischen Leistungserbringern ermöglicht. Über Instant Messaging können Textnachrichten sowie Bild- und Tonaufnahmen versendet werden.
Ab 2024 können auch Versicherte sowie deren (gesetzliche) Betreuer oder Vertreter den TI-Messenger nutzen. Damit wird ein Nachrichtenaustausch mit Patienten möglich, der jedoch stets vom Leistungserbringer gesteuert wird. Versicherte können ab diesem Zeitpunkt über TIM ebenfalls Nachrichten mit ihrer Krankenkasse austauschen. Die zweite Stufe des TI-Messengers ermöglicht darüber hinaus die Übermittlung von eRezept-Token zwischen Versicherten untereinander im Sinne einer Vertreterregelung.
Mit der dritten Ausbaustufe sollen 2025 weitere Funktionen wie die Übertragung bewegter Bilder und ein Videochat zwischen Leistungserbringer und Patient möglich sein.
Der TI-Messenger wird parallel zum bestehenden sicheren Übermittlungsverfahren KIM betrieben und weiterentwickelt. Somit besteht eine Koexistenz zweier technisch unterschiedlicher sicherer Übermittlungsverfahren mit unterschiedlichen Anwendungsschwerpunkten, die sich in ihrer Funktionalität nicht gegenseitig ausschließen. Nachfolgend eine Übersicht, wie sich beide Übermittlungsverfahren unterscheiden:
KIM | TIM | |
---|---|---|
Kommunikations-standard | Via E-Mail | Via Messaging/ Sofortnachrichtendienst |
Anwender/ Nutzer | Leistungserbringer im Gesundheitswesen mit Anbindung an die TI | Wie KIM, zusätzlich auch Versicherte/ Patienten und deren Betreuer oder Vertreter |
Zweck | Dient der Standard- oder Regelkommunikation | Ermöglicht eine unmittelbare und asynchrone Kommunikation (Ad-hoc-Kommunikation) |
Dauer | Persistent | Flüchtig |
Beispiel | Größenbeschränkter Versand von Dokumenten mit medizinischem oder administrativem Inhalt, z.B. eArztbrief, eAU und Labordaten | Übertragung von Text, Dateien, Bild und Ton aller Art und ohne Größenbeschränkung |
Anwendungsgebiet | Ortsgebunden (ausschließlich stationäre Anwendung) | Ortsungebunden (stationäre oder mobile Anwendung; geräteunabhängig) |
Technologiebasis | E-Mail-Client oder Client in der Praxissoftware | Desktop-Version mit gängigen Betriebssystemen; in Apps oder in Praxissoftware integriert. |
Gesetzliche Verpflichtung | Verpflichtende Nutzung | Freiwillige Nutzung |
Die Komplexität der IT-Infrastruktur in Arztpraxen nimmt – nicht zuletzt durch die Telematikinfrastruktur, die EU-Datenschutzgrundverordnung und die neue IT-Sicherheitsrichtlinie der KBV – zu. Das Studi-Programm IT-Management vermittelt Kenntnisse, um die Herausforderungen rund um IT-Sicherheit zu erkennen und bietet wichtiges Know-how, um den digitalen Arbeitsalltag so sicher wie möglich zu gestalten.
Gemeinsam mit dem Tochterunternehmen I-Motion arbeitet medatixx derzeit intensiv an der Umsetzung von TIM und steht eng mit möglichen Anbietern im Gespräch.