Digitale Archivierung

Direkter Zugriff und schneller Überblick auf Patienteninformationen

Eine digitale Archivierungslösung unterstützt Praxen bei der Verwaltung und sicheren Speicherung von medizinischen Bildern und Dokumenten. Gleichzeitig schaffen Archivierungslösungen deutliche Mehrwerte für den Praxisalltag, indem Prozesse optimiert und damit Zeit eingespart werden kann, beispielsweise durch das automatische Archivieren von Befunden oder eingehenden eArztbriefen. 

Auf einen Blick

  • Digitale Archivierungslösungen sind für die Langzeitspeicherung von Daten ausgelegt und sichern die medizinischen Bilder und Dokumente in der Regel in speziellen Ordnerstrukturen.
  • Viele Praxissoftwarelösungen binden Archivierungsprogramme über standardisierte Schnittstellen an (z. B. GDT). Damit erfolgt bei Ablage im Archiv eine Verlinkung zur zugehörigen medizinischen Dokumentation des Patienten. Einige Hersteller von Praxissoftwarelösungen ermöglichen neben der Standardeinbindung über GDT eine umfassendere Integration einer Archivierungslösung durch die Anbindung von SOAP- und REST-Schnittstellen.
  • Durch die Trennung von der Praxissoftware können digitale Archivierungssysteme auf separaten Speichersystemen oder als Service in der Cloud betrieben werden.
  • Digitale Archivierung erleichtert die Aufbewahrung von Dokumenten. Die ärztliche Dokumentations- und Aufbewahrungspflicht ergibt sich unter anderem aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 630f BGB), Bundesmantelvertrag Ärzte (§ 57) und der Berufsordnung (§ 10). Sie besagt, dass Dokumente in der Regel über einen Zeitraum von 10 Jahren aufbewahrt werden müssen, Röntgenbilder beispielsweise bis zu 30 Jahre. Auch für Psychotherapiepraxen gelten diese Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten. 
     
  • Im Rahmen einer revisionssicheren digitalen Archivierung werden Dateien fälschungssicher gespeichert. Somit kann der ursprüngliche Inhalt nicht verloren gehen und sämtliche Änderungen oder Aktionen zum Dokument werden zur Nachvollziehbarkeit protokolliert.
  • Als Medizinprodukt zertifizierte digitale Archivierungslösungen dürfen bei Entscheidungen für diagnostische oder therapeutische Maßnahmen eingesetzt werden. Dazu stehen verschiedene Ansichts-, Bearbeitungs- und Vermessungsfunktionen zur Verfügung.
  • Dateien von bildgebenden Geräten wie Sonografie- oder Röntgengeräten können direkt angebunden werden. Die Anbindung per DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) ermöglicht die Speicherung in hoher Bildqualität.
  • Dateien von verschiedenen Geräten wie Scannern oder Laborportalen können in die digitale Archivierungslösung importiert werden.
  • Die Notwendigkeit einer leistungsstarken Archivierungslösung für Arztpraxen wächst zunehmend. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte verbessern sich zukünftig die verfügbaren Informationen, die für Diagnosen herangezogen werden können. Eine revisionssichere Archivierung dieser Daten ist ein wesentlicher Bestandteil des fortschreitenden Digitalisierungsprozesses in den Praxen.
     

Das bietet digitale Archivierung

Mit den Anwendungen der Telematikinfrastruktur wie dem eArztbrief oder der elektronischen Patientenakte werden viele Informationen in digitaler Form versendet und empfangen. Um den Zugriff auf die digitalen Dateien zu erleichtern, gewinnt eine leistungsstarke digitale Archivierung in der Praxis zunehmend an Bedeutung.  

  • Übersichtlichkeit und schnelles Auffinden 
    Mit verschiedenen Ansichts- und Filtermöglichkeiten lassen sich alle medizinischen Bilder und Dokumente zu einer Patientin oder einem Patienten zentral überblicken und von verschiedenen Arbeitsplätzen aufrufen. Das spart Zeit bei der Dokumentensuche und sorgt für Entlastung des gesamten Praxisteams.
     
  • Bedienerfreundlichkeit und komfortable Workflows
    Digitale Archivierungslösungen spielen eine zentrale Rolle in der digitalen Arztpraxis, da sie die nahtlose Verarbeitung und Verfügbarkeit von Informationen gewährleisten. Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen werden Medienbrüche vermieden, die sonst zu Verzögerungen und Fehlern führen könnten. Relevante Daten, wie Arztbriefe und Bildbefunde, können direkt digital erfasst, gespeichert und abgerufen werden, ohne den Umweg über analoge Zwischenschritte. Eine durchgängige digitale Prozesskette ermöglicht so eine schnellere und genauere Patientenversorgung. Arbeitsabläufe werden effizienter, weil der Zugriff auf die Informationen schneller erfolgen kann und weniger Verwaltungsaufwand notwendig ist. 
  • Rechtssicherheit und Compliance
    Revisionssichere Archivierung gewährleistet, dass Änderungen an den digitalen archivierten Daten protokolliert werden und damit durchgängig nachvollziehbar sind. Dies erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und schützt die Praxis vor rechtlichen Risiken und Sanktionen. Durch eine rechtskonforme Archivierung sind alle Dokumente im Falle von Audits, Prüfungen oder rechtlichen Auseinandersetzungen lückenlos nachvollziehbar.
     
  • Verbesserte Patientenversorgung und Servicequalität
    Durch die revisionssichere Archivierung sind alle patientenrelevanten Daten jederzeit vollständig und aktuell verfügbar. Dies erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit, ermöglicht eine schnellere Diagnosestellung und Behandlung und erhöht die Gesamtqualität der Patientenversorgung. Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten und einer insgesamt besseren Kommunikation. 

Anwendungsmöglichkeiten digitaler Archivierung

Digitale Archivierungslösungen können meist mehr, als Dokumente sicher aufzubewahren: Sie tragen zur Optimierung interner Praxisprozesse bei.

  1. Erleichterung von Patientenüberweisungen und -berichten: Bei Überweisungen zwischen Haus- und Fachärzten oder bei der Einweisung ins Krankenhaus müssen oftmals zahlreiche Dokumente wie Arztbriefe, Laborbefunde, EKG-Ergebnisse oder Röntgenbilder übertragen werden. In einer papierbasierten Praxis bedeutet dies das manuelle Heraussuchen, Kopieren oder Scannen und Versenden per Post, Fax oder sogar per Kurier, was zeitaufwendig und fehleranfällig ist.
    Eine digitale Archivierungslösung ermöglicht eine schnellere Kommunikation: Dokumente werden einfach per Knopfdruck elektronisch versendet. Dabei ist die Übertragung sicher, denn durch Verschlüsselung und digitale Signaturen wird gewährleistet, dass die Daten geschützt und authentisch sind. Der überweisende Haus- oder Facharzt beziehungsweise das Krankenhaus können ortsunabhängig auf die relevanten Dokumente zugreifen. 
    Durch die digitale Archivierung wird die Qualität der Dokumentenübermittlung verbessert und der Aufwand für das Praxispersonal reduziert. Das kommt der Patientenversorgung zugute.
  2. Automatisierte Archivierungsprozesse: In der Praxis fallen viele Dokumente digital an (eArztbriefe, Bildbefunde, Laborergebnisse). Diese Dokumente müssen oft händisch archiviert werden, was Zeit und Personal bindet.
    Im Zusammenspiel mit der digitalen Archivierung ermöglichen die Praxissoftwarelösungen eine automatisierte Zuordnung und Ablage von Dokumenten in der entsprechenden medizinischen Dokumentation der Patientinnen und Patienten. Das minimiert die Gefahr nicht oder falsch zugeordneter Dokumente und sichert die konsistente und vollständige Dokumentation. Der Zeitaufwand wird reduziert und das Praxisteam hat mehr Zeit für andere Aufgaben.
  3. Bessere Nachvollziehbarkeit bei Mehrfachbehandlungen: Bei Patientinnen und Patienten, die über Jahre hinweg wiederholt in Behandlung sind, ist es entscheidend, dass Ärztinnen und Ärzte auf frühere Behandlungsdaten zugreifen können, um Entwicklungen zu erkennen oder die Wirksamkeit früherer Therapien zu beurteilen. In einer papierbasierten Praxis ist es dabei oft erforderlich, mehrere Aktenordner zu durchsuchen.
    Mit einer digitalen Archivierungslösung ist es möglich, mit wenigen Klicks alle bisherigen Behandlungen einer Patientin oder eines Patienten einzusehen und die Krankheitsgeschichte zu analysieren. Früher gestellte Diagnosen und durchgeführte Behandlungen lassen sich übersichtlich darstellen. Das erleichtert eine präzise Diagnose und eine fundierte Therapieentscheidung. Der schnelle Zugriff auf die gesamte Behandlungshistorie ermöglicht damit eine effiziente Versorgung.

Wichtig für Arzt und Psychotherapeut

Digitale Archivierung unterstützt Praxen im Dokumentenmanagement mit effizienten Workflows. Darüber hinaus ist sie der analogen Digitalisierung in weiteren Punkten überlegen:

In einer papierbasierten Umgebung kann es durch menschliche Fehler, Umzüge oder ungünstige Lagerbedingungen (Wasser, Feuer, Schädlinge) zum Verlust von Patientenakten kommen. Die Wiederherstellung solcher Informationen ist oft unmöglich oder mit erheblichen Kosten verbunden.
Digital archivierte Dokumente werden in redundanten Systemen und regelmäßig gesicherten Datenbanken gespeichert. Dies gewährleistet, dass selbst bei Systemausfällen oder Hardwaredefekten die Daten wiederhergestellt werden können.
Digitale Archive bieten die Möglichkeit, Änderungen an Dokumenten genau zu protokollieren, sodass immer eine nachvollziehbare Historie der Dokumente vorhanden ist. Das schützt vor versehentlichem Löschen oder Bearbeiten.

Im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen (z. B. bei Behandlungsfehlern) sind Arztpraxen verpflichtet, vollständige und unveränderte Behandlungsakten vorzulegen. In einer papierbasierten Praxis können Dokumente versehentlich beschädigt oder verloren gehen, und es ist schwierig nachzuweisen, dass keine Manipulation stattgefunden hat.
Bei der digitalen Archivierung kann durch elektronische Signaturen und Zeitstempel belegt werden, dass Dokumente nach der Erstellung nicht mehr unbemerkt verändert wurden. Der Zugang zu den archivierten Daten kann über Benutzerrechte gesteuert werden, um sicherzustellen, dass nur befugte Personen auf die sensiblen Patienteninformationen zugreifen können. 
Außerdem stellt die digitale Archivierung sicher, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen – auch ohne physische Lagerung – eingehalten werden und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf benötigte Dokumente.

Im Rahmen von Abrechnungen der Praxis mit Krankenkassen, privat versicherten Patienten oder anderen Abrechnungspartnern können Rückfragen entstehen. Traditionell bedeutet dies das Durchsuchen der Patientenakten und das Zusammenstellen der benötigten Unterlagen.
Mit einer digitalen Archivierungslösung können abrechnungsrelevante Unterlagen schnell gefunden und zusammengestellt werden. Die Übertragung an die anfragende Stelle funktioniert elektronisch: schnell und sicher. Das beschleunigt den Klärungsprozess und vermindert weitere Rückfragen. Insgesamt ermöglicht die digitale Archivierung eine hohe Transparenz, weil Rechnungen und die ihnen zugrundeliegenden Dokumente leicht nachvollziehbar sind. Das ist für alle Akteure – von der Praxis über die Krankenkassen bis zu den Patientinnen und Patienten von Vorteil.

Digitale Archivierung und die ePA für alle

Mit dem Start der ePA für alle ab Januar 2025 sind Praxen verpflichtet, Informationen aus dem aktuellen Behandlungskontext in die ePA für alle hochzuladen, wenn die Patientin oder der Patient nicht widerspricht. Ebenso ist es möglich, dass die Praxis für den Behandlungskontext relevante Dokumente aus der ePA für alle herunterlädt.

Für diese Fälle kann eine tief in die Praxissoftware integrierte digitale Archivierungslösung komfortable Workflows bieten, die einen schnellen und unkomplizierten Datenaustausch ermöglichen: im Archiv verfügbare Dokumente können direkt von dort in die ePA übertragen werden, gleichermaßen ist es möglich, Dokumente aus der ePA direkt in die Archivierungslösung zu übernehmen. 
Bei Anbindung der Archivierungslösung über eine GDT-Schnittstelle erfolgt zunächst eine lokale Ablage der Dokumente. Dateien können von dort aus manuell in die ePA übertragen oder aus der ePA archiviert werden.

Digitale Archivierung in der Praxis

Die Archivierungslösung wird mit Unterstützung von APIs (z.B. REST, SOAP) oder speziellen Archiv-Schnittstellen an die Praxissoftware angebunden.

In der Konfiguration der Archivierungslösung wird die automatische Ablage von erstellten Dokumenten (z.B. Befunden) aktiviert. Dadurch können manuelle Archivierungsschritte vermieden werden.

Durch die Implementierung eines Rechte- und Rollenkonzepts für den Zugriff auf die archivierten Daten kann sichergestellt werden, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf sensible Daten erhalten.

Digitale Archivierungslösungen bieten Such- und Filterfunktionen, damit über Patientenname, Dokumententyp oder Datum aus der medizinischen Dokumentation heraus ein einfacher Zugriff auf archivierte Daten möglich ist.

Digitale Archivierungslösungen verwenden zum Schutz sensibler Patientendaten vor unbefugtem Zugriff eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. So sind die Daten sowohl im Ruhezustand wie auch während der Übertragung sicher.

Durch die Änderungsprotokollierung, z. B. durch digitale Signaturen und Zeitstempel, wird bei der Speicherung die Nachvollziehbarkeit der Änderungen in archivierten Dokumenten sichergestellt.

Durch die in die digitale Archivierungslösung integrierten Bildanzeige- und Bearbeitungsfunktionen ist es möglich, medizinische Bilddaten direkt im Archiv zu speichern und zu betrachten, ohne Datenexport auf ein externes System. 

Digitale Archivierungslösungen bieten auch bei wachsenden Datenmengen flexible Speicheroptionen, zum Beispiel durch Cloud- oder On-Premise-Skalierbarkeit.  

Um den Datenaustauschs mit anderen Systemen im Gesundheitswesen zu gewährleisten, unterstützen digitale Archivierungslösungen Standards wie HL7, DICOM und FHIR.

Technische Voraussetzungen in der Praxis

Um die digitale Archivierung nutzen zu können, ist eine digitale Archivierungslösung erforderlich. Dabei ist eine tiefe Integration in die Praxissoftware empfehlenswert, um komfortable und schnelle Workflows zu ermöglichen. Verfügt die Praxis über mehrere Betriebsstätten bzw. Außenstellen ist zudem ein sogenanntes Außenstellenmodul zur Anbindung notwendig. 

Darüber hinaus werden diese Schnittstellen benötigt:

  • Schnittstelle zwischen Praxissoftware und Archivierungslösung
  • Schnittstellen der Archivierungslösung zu Medizintechnikgeräten

Fort- und Weiterbildungen

Die medatixx-akademie bietet ein breites Schulungsangebot zu Themen aus der Arztpraxis.

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Praxismanagement

Digitalisierung im Gesundheitswesen

In der Webschulung live geht es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Von gesetzlichen Grundlagen wie DVG und PDSG bis zur Telematikinfrastruktur und ihren Anwendungen erfahren Sie, welche neuen technischen Voraussetzungen und organisatorischen Abläufe erforderlich sind und wie Sie die im Praxisalltag anstehenden Veränderungen erfolgreich managen.

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Praxissoftware

Digitale Archivierung mit x.archiv

Eine tief in die Praxissoftware integrierte Archivierungslösungen bietet Zeitersparnis und Komfort. Gerade im Hinblick auf das Zusammenspiel mit der ePA für alle vereinfacht x.archiv powered by mediDOK die Workflows. Der Clip der medatixx-akademie-Clips zeigt, wie Sie x.archiv in Ihrer Praxissoftware von medatixx nutzen können.

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Praxismanagement

Studi-Programm IT-Management

Die Komplexität der IT-Infrastruktur in Arztpraxen nimmt, nicht zuletzt durch die Telematikinfrastruktur, die EU-Datenschutzgrundverordnung und die IT-Sicherheitsrichtlinie der KBV zu. Das Studi-Programm IT-Management vermittelt Kenntnisse zur IT-Sicherheit und bietet wichtiges Know-how, um den digitalen Arbeitsalltag so sicher wie möglich zu gestalten.

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So macht es medatixx

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